8 wichtige Fragen und Antworten zur Erhöhung der Empfängniswahrscheinlichkeit
31.10.2022 · 4 min LesungWenn Sie versuchen, ein Baby zu bekommen, oder in der Beziehung schon darüber gesprochen haben, sind Sie bestimmt ganz aufgeregt und voller Erwartungen. Und das zu Recht! Aber wie Sie vielleicht wissen, ist das Schwangerwerden nicht nur eine Frage des ungeschützten Geschlechtsverkehrs – es gibt viele weitere Variablen, die eine Rolle spielen und die man deshalb kennen sollte.
Was ist das richtige Timing für den Sex, damit es klappt?
Im Biologieunterricht klang das alles so einfach – die Samenzelle trifft auf die Eizelle, sie verschmelzen und schon wächst ein Baby. In der Realität ist das Fortpflanzungssystem der Frau allerdings nicht tagtäglich einsatzbereit. Generell gilt, dass eine Frau, die versucht, schwanger zu werden, jeden Monat eine Chance von 15% bis 25% hat, dass es tatsächlich gelingt. Der beste Zeitpunkt zur Empfängnis ist dabei die Zeit des Eisprungs und der sog. fruchtbaren Tage (etwa drei Tage vor dem Eisprung). Viele Frauen erkennen an Signalen des Körpers, dass heute der „Tag X“ ist (sie haben mehr Lust auf Sex, haben leichte Unterleibsschmerzen, oder erkennen den typischen Vaginalschleim).
Wie kann man die Ovulation verfolgen?
Die Lehrbuchregel besagt, dass es gewöhnlich 14 Tage nach dem Einsetzen der Periode [JS1] zur Ovulation (zum Eisprung) kommt. Doch tatsächlich variiert die Zykluslänge und die Ovulation findet nicht jeden Monat zum selben Zeitpunkt statt. Grobe Schätzungen erhöhen Ihre Chance, schwanger zu werden nicht. Wenn Sie deshalb eine genauere Antwort möchten, können Sie auf eine Reihe von Hilfsmitteln zur Ovulationsvorhersage zurückgreifen. Sie funktionieren ähnlich wie ein Schwangerschaftstest, reagieren aber statt auf das Schwangerschaftshormon hCG auf das Luteinisierungshormon (LH). Eine beliebte und zuverlässige Methode ist auch das Messen der Basaltemperatur, was viele Frauen auch als natürliche Schwangerschaftsverhütungsmethode nutzen. In Verbindung mit einer App lässt sich ziemlich detailliert auswerten, ob heute die Chance, ein Baby zu bekommen, groß ist oder nicht.
Wie häufig sollte man Sex haben, damit es mit dem Schwangerwerden klappt?
Es gibt keine magische Zahl, wie oft man Sex haben sollte. Manche Paare meinen, sie erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit, indem sie den Sex beschränken (um damit viele Spermien zu retten). Doch in Wahrheit kann das Aufschieben von Sex dazu führen, dass sie die fruchtbaren Tage verpassen. Vermeiden Sie allzu strenge Berechnungen, denn nicht nur Gynäkologen, sondern auch Psychologen weisen darauf hin, dass diese Berechnungen und strengen Pläne in einigen Fällen ein Nachlassen der Intimität und starken Stress zur Folge haben können. Am besten ist es, so viel Sex zu haben, wie Sie möchten, und gleichzeitig einen Ovulationskalender zu verwenden, der Ihnen den idealen Zeitpunkt verrät.
Gibt es eine ideale Stellung, um schwanger zu werden?
Vom logischen Standpunkt aus, wäre das eine Stellung mit tiefer Penetration (wie zum Beispiel von hinten oder bei der Missionarsstellung), wodurch die Spermien näher zum Muttermund befördert werden. Aber es gibt keinen Beweis dafür, dass eine bestimmte Stellung für die Empfängnis am besten geeignet sei. Wie Ärzte sagen: „Die beste Stellung ist die, die sie am liebsten haben.“ Machen Sie sich deshalb keine Gedanken über die beste Stellung, sondern tun Sie das, was Sie als angenehm empfinden, und was Ihnen Freude bereitet.
Wie lange sollten die Spermien drinbleiben?
Manche Paare meinen, wenn sich die Frau nach dem Sex mit der Hüfte nach oben hinlege, bekäme auch die letzte Samenzelle „eine Chance auf den Sieg“. Diese Annahme hat allerdings keine wissenschaftliche Grundlage – wenn der Mann ejakuliert, strömen die Spermien direkt in den Cervixschleim und in die Eileiter, und das innerhalb weniger Sekunden (unabhängig von der Stellung). Das bedeutet, dass Sie sich nach dem Sex gern ausruhen können. Aber wenn Sie es eilig haben, verhindern Sie die Empfängnis nicht, indem Sie aufstehen.
Wie lange dauert es, bis man nach dem Sex schwanger wird?
Zur Befruchtung (Empfängnis) kommt es, wenn eine Samenzelle im Eileiter eine Eizelle befruchtet. Von dort wandert die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter und nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, und leitet so die Schwangerschaft ein. Dieser Prozess, der Nidation genannt wird, ist die finale Phase der Empfängnis und findet etwas vor Beginn der geplanten Menstruation statt, also etwa 6 bis 12 Tage nach der Befruchtung. Dass die Einnistung erfolgreich war, zeigt der Körper mittels verschiedener Signale – leichte Blutungen (was viele Frauen mit der Menstruationsblutung verwechseln, doch dabei sind sie schwächer, das Blut heller und sie dauern maximal drei Tage), Empfindlichkeit der Brust, Übelkeit, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen.
Hilft ein Orgasmus beim Schwangerwerden?
Früher glaubte man, ohne Orgasmus könne die Frau nicht schwanger werden. Aber keine Angst, für diese Annahme gibt es wirklich keinen Grund, denn wie Statistiken zeigen, erleben viele Frauen bei der klassischen Penetration gar keinen vaginalen Orgasmus und werden trotzdem schwanger. Der Vorteil liegt eher darin, dass während eines Orgasmus Oxytocin ausgeschüttet wird, das eines der größten Hindernisse, das dem Schwangerwerden im Weg steht, beseitigt – und das ist Stress.
Wann sollte man zum Arzt gehen, wenn es nicht klappt?
Auch unter idealen Bedingungen kann es mehrere Monate dauern, bis ein fruchtbares Paar schwanger wird. Wenn Sie jünger als 35 Jahre sind, Ihr Menstruationszyklus regelmäßig ist und Sie keine Gesundheitsprobleme haben, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, empfehlen Ärzte, ein Jahr abzuwarten. Wenn Sie aber 36 Jahre oder älter sind, schieben Sie eine Konsultation mit einem Experten nicht auf und nehmen Sie nach 6 Monaten des erfolglosen Versuchens Kontakt auf.