Wie und warum man während einer IVF für sein emotionales Wohlbefinden sorgen sollte
5.10.2022 · 2 min LesungVielleicht haben Sie schon die eine oder andere IVF-Geschichte gehört – zu Beginn steht der Schock, dann folgt der steinige Weg der künstlichen Befruchtung und im besten Fall endet die Geschichte mit der Geburt eines süßen, gesunden Babys. Wie man sich aber bei „alldem“ nicht von dem emotionalen Auf und Ab aus der Bahn werfen lässt, werden wir uns im heutigen Artikel genauer ansehen.
Vermutlich ist man in seinem Leben nie mit einer solchen Vielzahl an Gefühlen konfrontiert wie in der Zeit, in der man plötzlich zu denen gehört, die für die Erfüllung ihres Kinderwunsches kämpfen müssen. Angst, Hoffnung, Trauer, Verzweiflung, Wut…und das immer wieder von vorn. Da ist es kein Wunder, dass viele, die ihren Kampf mit der Unfruchtbarkeit schließlich gewonnen haben, ihren Weg als emotionale Achterbahnfahrt beschreiben. Das emotionale Wohlbefinden ist deshalb ein wesentlicher Teil der Behandlung, und bis zu einem gewissen Grad kann man lernen, damit zu arbeiten.
Die Nähe des Partners ist manchmal nicht genug
Viele Menschen, die sich einer IVF unterziehen, stützen sich dabei auf ihren Partner. Nur sollte man nicht vergessen, dass auch dieser manchmal mit seinem eigenen Gefühlschaos zu kämpfen hat (wenn auch vielleicht anders). Auch der Partner weiß manchmal nicht, „wohin mit sich“, und ist weder mit den Kenntnissen noch mit genügend Erfahrung ausgerüstet, um Ihnen mit Ihrer Achterbahn der Gefühle zu helfen. Und weil Psychologen wiederholt darauf hinweisen, dass Paare, die sich einer IVF-Behandlung unterziehen, verletzlicher sind (und bei ihnen ein höheres Risiko für Sorgen und Depressionen besteht), ist es manchmal der richtige Schritt, sich psychologische Hilfe zu suchen.
Während einer IVF einen Psychologen um Hilfe zu bitten, ist keine Schande
Die Psyche spielt bei der Kinderwunschbehandlung eine wesentliche Rolle – viele Paare sind jedoch auf diese emotionale Belastung überhaupt nicht vorbereitet und müssen sich in der neuen Lebenssituation erst einmal zurechtfinden. Die Arbeit mit Gefühlen, die Klärung der Situation und die Planung konkreter Schritte gehört zu den Hauptaufgaben des Therapeuten, zu dem das Paar geht. Zu den wichtigen Themen der „Sitzungen“ gehören auch Schuldgefühle oder Gefühle persönlichen Versagens. Einige Therapeuten gehen dagegen weiter in die Tiefe und versuchen, innere psychische Konflikte aufzudecken und unbewusste Ursachen für die Unfruchtbarkeit zu finden. Dabei ist die Fachrichtung des Psychologen nicht einmal das Wichtigste, sondern, welche Beziehung er zu Ihnen aufbauen kann, denn diese hat echtes Heilpotenzial.
Sorgen Sie nicht nur wegen des Babys für Ihre geistige Gesundheit
Wenn Sie sich dafür entschließen, professionelle Hilfe aufzusuchen, achten Sie darauf, wem Sie sich anvertrauen, denn nicht jeder, der sich als Therapeut ausgibt, ist auch tatsächlich einer. Wenn die Person über keinen psychologischen Abschluss verfügt, sollte sie zumindest eine psychotherapeutische Ausbildung absolviert haben. Oft handelt es sich aber um eine Kombination: ein Absolvent des Masterstudiums der Psychologie einer philosophischen Fakultät + Absolvent einer therapeutischen Ausbildung, beziehungsweise ein Psychiater mit therapeutischer Ausbildung. Manchmal können aber auch Sozialarbeiter nach abgeschlossener Ausbildung eine hervorragende Beratung machen und eine große Hilfe sein. Aber Vorsicht, vertrauen Sie sich nie jemandem an, dessen akademischer Hintergrund nicht nachvollziehbar ist. Relevante Informationen dazu geben Ihnen aber sicher auch die Ärzte einer Kinderwunschklinik, die oft eine ganze Reihe bewährter psychologischer Helfer empfehlen können.