Qualitätsbewertung entnommener Eizellen und Embryonen
15.7.2022 · 1 min LesungIm Laufe einer Kinderwunschbehandlung können Sie auf verschiedene Abkürzungen stoßen, die Auskunft über die Qualität entnommener Eizellen oder sich entwickelnder Embryonen geben. Unser Labor erklärt Ihnen in diesem Artikel die Fachbegriffe, die eine Kinderwunschklinik verwendet, um Sie über die Qualität der Eizellen oder Embryonen zu informieren.
Eizellenqualität: GV, MI, MII
Die Qualität der entnommenen Eizellen (Oocyten) bestimmt maßgeblich darüber, ob eine IVF Erfolg hat. Eine unreife Eizelle wird als GV bezeichnet. So eine Eizelle ist zur Befruchtung ungeeignet. Eine Eizelle im Stadium MI ist fast reif und ist in dem Moment noch nicht für die Befruchtung geeignet, kann aber innerhalb weniger Stunden nachreifen. Zur Befruchtung werden reife Eizellen im Stadium MII mit sichtbarem Polkörper verwendet.
Nach der Befruchtung werden die Embryonen im Inkubator kultiviert, wo sie ein stabiles, für die weitere Entwicklung geeignetes Milieu vorfinden. In unserem Labor verwenden wir ein Embryoskop, das mit einer Kamera ausgerüstet ist, um die Embryonen kontinuierlich überwachen zu können. Diese Technologie ermöglicht eine Auswertung essenzieller Entwicklungsstadien der Embryonen, ohne sie unnötig bewegen zu müssen.
Befruchtete Eizelle
Wenn die Oocyte befruchtet wurde, kann man am ersten Tag zwei Vorkerne sehen.
Zweiter und dritter Tag: gleichmäßige Teilung
In den Tagen nach der Befruchtung kommt es zur sog. Furchung. Das heißt, dass sich die Zellen des Embryos gleichmäßig teilen.
Vierter Tag: Morula
Am vierten Tag werden die Zellen verdichtet. Sie bilden Verbindungen aus und einzelne Zellen sind bereits nicht mehr zu erkennen. Ein Embryo in diesem Stadium wird Morula genannt.
Fünfter Tag: Blastozyste
Am fünften Tag bildet sich die Blastozyste. Die Zellen sind in eine innere Schicht, den Embryoblast, der später den Fötus bildet, und in eine äußere Hülle, den Trophoblast, aus dem sich die Plazenta entwickelt, unterteilt.
In diesem Stadium wird der Embryo transferiert oder mithilfe von Vitrifikation für eine künftige Verwendung aufbewahrt.
Während der gesamten Embryonalentwicklung sollte eine gleichmäßige Entwicklung ohne größere Verzögerungen oder eine unerwünschte Fragmentierung zu beobachten sein.