Östrogen und Progesteron, wichtige Hormone für die Gesundheit der Frau und eine erfolgreiche IVF
17.10.2025 · 1 min Lesung
Zwei Hormone, die mehr beeinflussen, als wir denken: Warum Östrogen und Progesteron nicht nur für die natürliche Empfängnis, sondern auch für den Erfolg der assistierten Reproduktion von entscheidender Bedeutung sind.
Östrogen und Progesteron sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone, die nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern auch die allgemeine Gesundheit der Frau beeinflussen. Ihre Rolle ist genau auf die Phasen des Menstruationszyklus abgestimmt:
- Östrogen wird hauptsächlich in der ersten Hälfte des Zyklus gebildet und bereitet den Körper auf den Eisprung vor.
- Progesteron wird nach dem Eisprung aus dem Gelbkörper (Corpus luteum) gebildet und bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos vor.
Warum ist Progesteron bei der IVF so wichtig?
Bei der IVF-Behandlung kommt dem Progesteron besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nach dem Embryotransfer muss die Gebärmutterschleimhaut optimal auf die Aufnahme des Embryos vorbereitet sein. Und genau dabei spielt Progesteron eine entscheidende Rolle:
- Es bereitet das Endometrium (die Gebärmutterschleimhaut) auf die Einnistung des Embryos vor,
- es entspannt das Myometrium (die Gebärmuttermuskulatur) und verhindert dadurch Kontraktionen,
- es beeinflusst die Immunreaktion der Mutter, damit das Embryo nicht „abgestoßen” wird,
- es ermöglicht die Verbindung des Embryos mit dem Blutkreislauf der Mutter.
Nach erfolgreicher Einnistung beginnt das Embryo selbst das Hormon hCG zu produzieren, das den Eierstöcken signalisiert, die Progesteronproduktion fortzusetzen. Ab der 8. Schwangerschaftswoche übernimmt die Plazenta diese Funktion.
Künstliche und natürliche Zyklen – woher kommt das Progesteron?
Bei der IVF-Behandlung werden verschiedene Arten von Zyklen verwendet:
- Natürlicher oder stimulierter Zyklus: Der Körper ovuliert selbst und produziert dabei Progesteron.
- Künstlicher (substituierter) Zyklus: typisch bei Kryoembryotransfer oder der Verwendung gespendeter Eizellen. Da es nicht zum Eisprung kommt, muss Progesteron von außen zugeführt werden.
Dank wissenschaftlicher Fortschritte verwenden wir heute sogenanntes mikronisiertes Progesteron, das in seiner Struktur nahezu identisch mit dem körpereigenen Hormon ist.
Es wird in der Regel vaginal verabreicht, damit es direkt in der Gebärmutter wirken kann.
Wie lange wird Progesteron eingenommen?
In den meisten Protokollen wird empfohlen, Progesteron mindestens bis zur 12. bis 16. Schwangerschaftswoche einzunehmen, bis die Plazenta ihre volle Funktion übernommen hat. Die Dosierung wird jedoch stets individuell angepasst:
- Alter der Patientin
- Körpergewicht (BMI)
- dem Zyklustyp
- frühere Erfahrungen mit IVF