Sex und IVF: Wie ist das mit Sex im Laufe einer Kinderwunschbehandlung?
7.2.2022 · 2 min LesungJetzt ist es endlich so weit – Ihr IVF-Weg hat gerade begonnen, und wenn alles glatt läuft, werden Sie schon bald Eltern. Auch, wenn es sich um ein Ereignis handelt, das viel Hoffnung und Aufregung mit sich bringt, kann die ganze Behandlung auch eine ganze Portion Stress bedeuten und „Sicherheitsfragen“ aufwerfen. Eine davon ist, wie das mit dem Sex im Laufe einer Kinderwunschbehandlung ist.
Sex vor der Spermaabgabe
Wenn Sie schon über ein Jahr versuchen, ein Baby zu bekommen, und der Erfolg bisher ausblieb, ist eine der Grunduntersuchungen ein Spermiogramm, das ein paar sexuelle Beschränkungen erforderlich macht. Da die Ärzte möglichst viele aussagekräftige Proben brauchen, wird empfohlen, 3-5 Tage vor der Spermaabgabe auf Sex (eine Ejakulation) zu verzichten. Danach besuchen Sie die Klinik, wo Sie im angenehmen Umfeld des Abgaberaums ein steriles Gefäß befüllen, und damit endet das „Sexverbot“.
Intrauterine Insemination fast ohne Beschränkungen
Wenn Sie sich einer IUI-Behandlung (einer intrauterinen Insemination) unterziehen, erwarten Sie kaum Beschränkungen: Den Sex (konkret eine Ejakulation) auszulassen, wird lediglich ein bis zwei Tage vor dem geplanten Eingriff empfohlen. Dank dieser Abstinenz wird für die Probe, die Sie in der Klinik abgeben, eine ausreichende Anzahl Spermien „angesammelt“. Die Spermien werden dann in konzentrierter Form mit einem Katheter in die Gebärmutter der Frau eingeführt, und damit enden sämtliche Beschränkungen. Am Abend und an den nächsten Tagen nach der Insemination empfehlen Ärzte sogar nachdrücklich, Sex zu haben: „Wir gönnen den Partnern nicht nur intime Momente, aber durch den ungeschützten Geschlechtsverkehr nach der Insemination können sie auch die Befruchtungswahrscheinlichkeit erhöhen“, sagt MUDr. Štěpán Budka Arzt von Europe IVF.
Und was ist, wenn Sie eine ovarielle Stimulationstherapie erwartet?
Auch während dieser Behandlung ist Sex nicht verboten, doch in Anbetracht dessen, dass sich viele Frauen Hormonspritzen verabreichen, kann es zu einer Vergrößerung der Eierstöcke kommen, was den Geschlechtsverkehr unangenehm macht. In der frühen Phase der Stimulation empfehlen Ärzte zudem, ein Kondom zu verwenden, damit es im Fall eines unerwarteten Eisprungs nicht zu einer Mehrlingsschwangerschaft kommen kann. In der späteren Phase der Stimulation kann der Geschlechtsverkehr aufgrund der Vergrößerung der Eierstöcke noch unangenehmer sein, aber das muss nicht der Fall sein. Hören Sie darauf, was Ihnen Ihr Körper sagt und richten Sie sich nach seinen Signalen. Die Stimulation der Eierstöcke ist sicher keine Zeit, in der Sie sich ein Sexualleben versagen müssten.
Sex nach einem IVF-Embryotransfer kein Tabu
Angesichts dessen, wie viel Paaren daran liegt, dass alles gut geht, vermeiden viele von ihnen Sex nach dem Transfer. Auch wenn es auf den ersten Blick logisch erscheint und jeder von uns wohl lieber abstinent bleiben würde, zeigen viele klinische Studien, dass Sex nach einem IVF-Embryotransfer Ihre Chancen nicht verschlechtert. Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall. In mehreren Studien haben wir bei Paaren, die weiterhin ohne Einschränkungen sexuell aktiv blieben, sogar bessere Ergebnisse beobachtet. Das Sexualleben ist etwas Natürliches und eine Schwangerschaft ist auch keine Krankheit. Scheuen Sie sich nicht, diese Dinge mit Ihrem Arzt zu besprechen.
Gönnen Sie sich während der Kinderwunschbehandlung intime Momente
Welcher Behandlungsmethode Sie sich auch unterziehen, denken Sie an Intimität – die manchmal fälschlicherweise mit Sex verwechselt wird. Dieser kann zwar zur Intimität führen, ist aber eindeutig nicht der einzige Weg. Gefühle der Nähe, Zusammengehörigkeit und emotionaler Verbundenheit, die einen Anteil an Intimität haben, sind für diese psychisch anstrengende Zeit besonders wichtig. Schenken Sie sich deshalb Worte und Taten, die Liebe, Unterstützung und Verständnis ausdrücken. Wenn Sie Ihre Gedanken die gesamte gemeinsame Zeit nur um die Kinderwunschbehandlung kreisen lassen, kann Ihre Partnerschaft bzw. Ehe darunter leiden. Nicht zuletzt ist es auch wichtig, sich nicht zu scheuen, offen über Dinge zu sprechen, die Sie belasten, und zwar sowohl mit Ihrem Partner als auch mit Ihrem Arzt, in dessen Behandlung Sie sich begeben haben.