Die meisten Embryotransfers erfolgen bei einer Kinderwunschbehandlung am fünften Tag, wenn sich der Embryo im Stadium einer Blastozyste befindet. Doch was ist eine Blastozyste genau und warum ist dieses Stadium so wichtig?
Eine Blastozyste ist eine frühe Entwicklungsphase des Embryos, die am fünften Tag nach der Befruchtung entsteht. Die Zellen einer Blastozyste sind unterteilt in eine innere Schicht – den Embryoblast, der später den Fötus bildet, und in eine äußere Hülle, den Trophoblast, aus dem sich die Plazenta entwickelt.
In der Regel wird der Embryo in diesem Stadium in die Gebärmutter eingesetzt, wobei die Qualität der Blastozyste entscheidend dafür ist, ob sie überhaupt für den Transfer geeignet ist.
Ein Embryotransfer ist ein kurzer, schmerzloser Eingriff ohne Anästhesie, bei dem der Arzt in einem Operationssaal unter Ultraschallüberwachung mittels Katheter einen Embryo in die Gebärmutter der Patientin einführt.
Im Normalfall wird nur ein Embryo übertragen. Auf Wunsch der Patientin können auch zwei übertragen werden, dabei sollte aber die Möglichkeit einer Zwillingsschwangerschaft in Betracht gezogen werden.
Der transferierte Embryo wird anschließend in die Gebärmutterschleimhaut, das sog. Endometrium, implantiert. Durch die Nidation (die Einnistung des Embryos) kann es manchmal zu leichten Blutungen oder Schmierblutungen kommen, was aber nicht bedeutet, dass es sich um einen Fehlschlag handelt.
Blastozysten von guter Qualität, die im aktuellen Zyklus nicht transferiert werden, können eingefroren und in flüssigem Stickstoff für die Zukunft aufbewahrt werden. So können Embryonen sozusagen unendlich lange aufbewahrt und im Falle eines nächsten Kinderwunsches Verwendung finden.
Durch die Kryokonservierung einer Blastozyste kann ein Transfer wiederholt werden, sollte sich der erste Embryo nicht einnisten. So steigen die Chancen, schwanger zu werden, ohne den ganzen IVF-Zyklus von vorn beginnen zu müssen.